2005 bekam ich Kontakt zu einer Blindenführhundschule, wo ich anfangs erstmal Umweltgewöhnung machte, Junghunde mit aufzog und bei Hundeankäufen mit integriert wurde. Dabei habe ich viel über Wesenseinschätzung gelernt. Außerdem habe ich mir auch Einarbeitungen mit dem Betroffenen mit angeschaut. Dies brachte viele AHA-Effekte.

 

Kurze Zeit später bildete ich die ersten Hunde aus. Begonnen habe ich mit deutschen Schäferhunden und dabei meine Liebe zu dieser Rasse entdeckt. Meine erste Blindenführhündin wurde vom damaligen Gespannprüfer "als bestausgebildeter Führhund seiner Laufbahn" gelobt. Das machte einerseits Mut, zeigte aber auch den geringen Qualitätsstandard der Führhunde zu der Zeit in Deutschland. Der erste Hund ist einfach nie perfekt und man lernt mit jedem Hund etwas dazu.

 

Ich habe von Anfang an die Hunde so ausgebildet, daß alle Suchgegenstände mit dem Kopf angezeigt werden. Am Ende der Ausbildung wurden alle zukünftigen Führhunde im Rahmen einer Qualitätsprüfung (3,5 Stunden, Trainer unter Sichtentzug-Simulation einer Retinopathia Pigmentosa mit einem Sichtwinkel von ca. 2 Grad) unter Großstadtbedingungen von einem Mobilitätslehrer abgenommen.

Dabei erhielten von 10 Hunden 9 das Prädikat "ausgezeichnet" und einer "sehr gut" und ein von mir ausgebildeter BFH am Rollator auch "sehr gut".

Diese Prüfung wurde aufgenommen und zeigt, daß der Hund alle Kommando´s beherrscht.

 

In den Jahren habe ich viel gelernt. Allerdings gab es auch Unstimmigkeiten in Fragen der Haltung oder der Auswahl der Hunde bzw. die Länge der Ausbildung. Wenn es dann später Probleme gab, war natürlich der Ausbilder schuld, obwohl die Probleme vorhersehbar waren und eindringlich davor gewarnt wurde.

Zusätzlich habe ich in den letzten Jahren oft bei Betroffenen erlebt, welche Probleme sich im Alltag entwickeln und wie wenig sich dann um sie gekümmert wird.

 

Deshalb habe ich mich jetzt dazu entschlossen eigene Wege in der Blindenführhundausbildung zu gehen.

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© Manuela Kroma